Du bist Mama und musst trotz fehlender Kinderbetreuung im Home-Office arbeiten? Da ich schon länger im Home Office arbeite und dies auch zu Zeiten getan habe als ich noch beide Kinder daheim hatte, habe ich hier 10 Tipps für das Arbeiten im Home-Office mit Kindern während der Corona-Quarantäne gesammelt. Ich hoffe ich kann dir damit ein durch diese angespannte Zeit helfen.

10 Tipps für das Arbeiten im Home Office mit Kindern in Zeiten von Corona

Für viele klingt Home Office erst einmal entspannt. Man muss sich und die Kinder morgens nicht gehetzt fertig machen und kann flexibel arbeiten. Allerdings ist das Arbeiten von Zuhause aus mit fehlender Kinderbetreuung wirklich eine Herausforderung, gerade in der Zeit des Coronavirus. Die meisten Eltern sind das Arbeiten im Home Office mit Kindern nämlich nicht gewohnt und haben es sich so ja auch nicht ausgesucht. Es muss also zuerst einmal eine neue Struktur geschaffen werden. Und das dauert.

1) Beide Elternteile teilen sich die Arbeit

Ich weiß, dass sich zum Beispiel viele Weltreisenden oder Auswanderer Familien das Home Office und die Kinderbetreuung aufteilen. Wenn durch den Coronavirus beide Elternteile daheim sind, ist diese Aufteilung sicher sinnvoll. Ein Elternteil arbeitet am Vormittag, der andere am Nachmittag. Der Elternteil, der gerade nicht arbeitet, betreut die Kinder am besten in einem anderen Stockwerk oder versucht die Kindern möglichst gut vom arbeitenden Elternteil fern zu halten. Effektiv arbeiten geht am besten ohne viele Unterbrechungen. Darauf sollten beide Elternteile Rücksicht nehmen.

2) Struktur im Home Office mit Kindern

Kommen wir jetzt mal zu meiner Situation. Ich bin komplett alleine im Home Office mit den Kindern. Mein Partner ist selbstständig und hat in der Corona Krise alle Hände voll zu tun. Er verlässt das Haus morgens oft schon um 6 Uhr und kommt abends manchmal erst gegen Mitternacht nach Hause. Ich bin in dieser Zeit also für die Kinder, den Haushalt und meine Arbeit zuständig und muss versuchen all das unter einen Hut zu bekommen.

Was mir hier wirklich hilft ist Struktur. Aktuell versuche ich ein bis zwei Stunden vor meinen Kindern aufzustehen und das Wichtigste schon einmal bei einer Tasse Kaffee und viel Ruhe abzuarbeiten. Ich dusche mich nicht einmal bevor ich mich an den Schreibtisch setze, denn für mich zählt in der Zeit der Corona-Quarantäne wirklich jede Minute, in der ich ungestört arbeiten kann.

3) Mini Auszeiten um Energie zu tanken

Habe ich das Wichtigste abgearbeitet und meine Kinder schlafen noch, mache ich mein 7 Minuten Morgen Workout (ich mache Chi Sessions, eine Mischung aus Bewegung und Atmung) und versuche ein paar Minuten zu meditieren um meinen Kopf mit positiven Gedanken zu füllen. Wir sprechen hier wirklich nur von 10-15 Minuten. Wenn ich es nicht schaffe mir diese 10-15 Minuten am Morgen zu nehmen, verschiebe ich meine Mini-Auszeit auf den Abend, wenn meine Kids im Bett sind.

4) Home Office mit Kindern bedeutet flexibel zu sein

Hier während wir schon beim nächsten Punkt. Flexibilität ist im Home-Office mit Kindern extrem wichtig. Meine Kinder sind jetzt zwei und vier Jahre alt und schlafen ziemlich zuverlässig bis +/-  7 Uhr am Morgen. Es gibt aber auch Tage, an denen meine kleine Tochter bereits um 6 Uhr wach ist. Ist nur ein Kind wach, versuche ich meinen Arbeitsmorgen trotzdem durchzuziehen. Dies gelingt mir (und jetzt bitte nachsichtig sein) dank unserem Tablet und ein paar Frühstücksnacks.

Wenn beide Kinder wach sind, ist das nicht möglich. Dann fällt der Arbeitsmorgen aus und wird auf den Mittagsschlaf der Kleinen (in dieser Zeit darf dann die große Tablet schauen oder sich ruhig selbst beschäftigen) oder den Abend verschoben. Da ich abends aber sehr wenig Energie habe und oft noch den Haushalt erledige, versuche ich wirklich meine Arbeit weitgehend am Morgen oder tagsüber zu erledigen. Tagsüber öffnen sich auch immer wieder kleine Zeitfenster, in denen meine Kinder schön selbstständig spielen. In diesen Zeitfenstern schnappe ich mir dann meinen Laptop und arbeite neben meinen Kindern. Das kann auf dem Sofa, dem Teppich, im Garten, Bad sein oder sonst wo sein. Ein Laptop und Flexibilität sind beim Arbeiten im Home Office wirklich unabdingbar.

5) Bitte kein Perfektionismus beim Arbeiten im Home Office mit Kindern

Es könnte so klingen als ob ich meine Arbeit immer erledigen kann. So ist es aber nicht. Es gibt Tage, da sind beide Kinder früh morgens wach, der Mittagsschlaf fällt aus und es ergeben sich auch keine Zeitfenster, in denen die beiden sich selbst beschäftigen. Diese Tage nehme ich dann an wie sie sind. Muss ich irgendwas wichtiges abarbeiten wird dies am Abend erledigt. Dann fällt aber der Haushalt aus. Ich habe viele Tage an denen sich das Geschirr neben der noch nicht ausgeräumten Spülmaschine stapelt und unten im Keller die Wäscheberge liegen. Natürlich möchte ein Teil in mir all das gewuppt bekommen, aber dieser Teil wird immer leiser. Perfektionismus ist beim Arbeiten im Home Office mit Kindern nicht angebracht und das Gute ist: während der Corona-Quarantäne bekommt man ja sowieso keinen Besuch 😉

6) Selbstmitgefühl

Natürlich gibt es diesen Teil in dir der alles perfekt machen will. Den Haushalt, die Arbeit und natürlich das Mamasein. Die perfekte Mama schenkt ihren Kindern dauerhaft die ungeteilte Aufmerksamkeit und fährt täglich ein kunterbuntes Unterhaltungs- und Förderungsprogramm auf. Ja ja, diese perfekte Mutter existiert in unseren Köpfen und durch die sozialen Medien bekommen wir natürlich manchmal auch den Eindruck, dass sie auch im realen Leben existiert. Es kann schon sein, dass es da diese Mutter gibt, die Oma & Opa im Haus hat, einen Mann der flexibel Zuhause arbeitet und viel im Haushalt gibt. Diese Mutter hat dann noch die Leidenschaft fürs Basteln und liebt es ausgewogen zu kochen und zuckerfrei zu backen. Sprechen wir dieser Mutter in Gedanken alle kurz ein Lob aus, sie macht einen tollen Job und hat verdammtes Glück über ihr Umfeld, das ihr diese Möglichkeit bietet.

Ich sitze in einem anderen Boot und du vielleicht auch. Das ist okay! Niemand anderes als du selbst definiert das Wort „perfekt“. Ich bin die perfekte Mutter für meine Kinder. Auch wenn sie sich manchmal selbst beschäftigen oder warten müssen. Selbst wenn ich versuche täglich frisch zu kochen gibt es manchmal mehrere Tage hintereinander Nudeln mit Tomatensoße. Meine Kinder stört das nicht. Nur meine Gedanken verurteilen über mich selbst und das Bild der perfekten Mutter machen mir manchmal das Leben schwer. Seitdem ich mir immer mehr Selbstmitgefühl schenke und mit mir spreche, wie ich es mit meiner besten Freundin tun würde, geht es immer besser. Und: ich schaue nicht mehr nach links und rechts.

7) Negative Gedanken annehmen und dann gehen lassen

Wir denken bis zu 66.000 Gedanken am Tag. 80% davon laufen unterbewusst ab. Unser Unterbewusstsein macht 95% unseres Seins aus. Nur 5% können wir bewusst steuern. Wenn in den 95% deines Unterbewusstsein also negative oder ängstliche Gedanken sitzen und du mit deinen 5% Bewusstsein dagegen ankämpfst, kostet dich das unglaublich viel Energie.

Wir können nicht verhindern, dass ängstlichste, negative oder (selbst) verurteilende Gedanken oder Emotionen in uns aufkommen. Sie kommen ohne Vorankündigung. Eine meiner wichtigsten und größten Erkenntnisse in den letzten Monaten war, dass ich nicht mehr gegen meine Gedanken und Emotionen ankämpfe. Ich lasse sie zu.

Als Mutter müssen wir hier natürlich die Verantwortung gegenüber unseren Kindern beachten. Gerade in Zeiten der Corona Krise sollten wir ein sicherer Fels für sie sein (in diesem Artikel gebe ich Tipps wie du mit deinen Kindern über den Coronavirus sprichst). Dennoch dürfen wir uns bewusst auch Zeit für unsere Gefühle und Gedanken nehmen und diese auch zulassen. Nur wenn wir nicht dagegen ankämpfen und die Situation, mit all dem was sie bringt, akzeptieren, können wir innerlich Raum schaffen um Energie zu tanken.

8) Prioritäten Listen

Prioritäten Listen haben mein Leben verändert. Eine Prioritäten Liste für das Arbeiten im Home Office mit Kindern ist wirklich super hilfreich. Mein Tipp: Sonntag Abend schreibst du dir eine vollständige To-Do List für die bevorstehende Woche. Auf diese Liste kommen aber nicht nur die Dinge, die du arbeitstechnisch erledigen musst, sondern auch Punkte wie Wäsche waschen, einkaufen, Mini-Auszeiten, etc. (bitte plane dir pro Woche mindestens 3 Mini-Auszeiten ein!). Nun überlegst du wie wichtig die einzelnen Punkte sind und notierst hinter den Punkten Zahlen von 1 (nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig). Mini-Auszeiten sind übrigens eine 10 und das ist nicht verhandelbar 😉

Montag startest du direkt mit den Punkten, die eine 10 haben und arbeitest sie bis Ende der Woche nach Wichtigkeit ab. Sind am Ende der Woche noch ein paar Punkte übrig darfst du nochmal überlegen wie wichtig sie dir sind und dann entscheiden welche Punkte davon aus die Prioritäten Liste der nächsten Woche kommen.

Tipp: zeige die Liste auch deinem Partner und frage welche Punkte er übernehmen könnte. In Zeiten der Corona Quarantäne könnte er zum Beispiel zu Einkäufe erledigen. 

9) Unterstützung durch den Partner

Bei vielen ist die Unterstützung durch den Partner relativ leicht möglich. Arbeiten beide im Home Office sollte sich nicht nur Arbeit und Kinderbetreuung geteilt werden, sondern auch der Haushalt. Arbeitet der Partner noch im Büro, kann er am Abend auch noch einen Teil der Aufgaben übernehmen. Hier ist liebevolle aber klare Kommunikation wichtig. Viele Frauen denken, sie müssten alles alleine schaffen und den Mann nach seinem Feierabend seine Ruhe lassen. Sorry, aber als Mama hat man ja auch keinen Feierabend. Und gerade in der Zeit von Corona sollten alle bisherigen Regelungen vergessen und neue gefunden werden. Auch mein Partner hängt um Mitternacht manchmal noch die Wäsche auf oder kümmert sich um die Geschirrspülmaschine.

10) Durchhalten

Die aktuelle Situation ist ein Ausnahmezustand. Die Meldungen über den Coronavirus und die Maßnahmen überschlagen sich. Ich denke wir steuern gerade auf den Höhepunkt der Pandemie zu. Dass wir nun alle in  Selbstquarantäne sind ist wichtig und die sinnvollste Maßnahme um die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu bekommen. Es wird an Medikamenten und einem Impfstoff geforscht. Alles läuft auf Hochtouren. Diese Zeit wird in die Weltgeschichte eingehen und wir sind ein Teil davon.

Auch wenn es an manchen Tagen nicht einfach ist, so werden wir aus dieser Zeit sehr viele Dinge lernen. Entschleunigung, Achtsamkeit und Besinnung auf das was wirklich wichtig ist. In dieser Zeit ist es nicht wichtig den Haushalt, die Arbeit und die Kinderbetreuung und -beschäftigung perfekt unter einen Hut zu bekommen. In dieser Zeit sind (Selbst-) Mitgefühl und Menschlichkeit wichtig. Halte durch!

Alles Liebe,

Miriam

 

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