Wie zeige ich meinem Kind, dass ich es liebe? Mit dieser Frage beschäftige ich mich seitdem ich mich mit dem Thema bedingungslose Elternliebe auseinandersetze. In diesem Artikel möchte ich dir die vier „Grundpfeiler“ der bedingungslosen Elternliebe vorstellen mit denen du deinem Kind zeigen kannst, dass du es bedingungslos liebst.

 

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Liebe ich mein Kind wirklich bedingungslos?

In diesem Artikel beschäftige ich mich mit der Frage was bedingungslose Elternliebe eigentlich bedeutet. Bedingungslos lieben heißt zu lieben ohne zu erwarten, ohne Ansprüche zu stellen, ohne zu bewerten und ohne jemanden ändern zu wollen. Natürlich lieben alle Eltern ihre Kinder so wie sie sind, bedingungslos. Das denken wir zumindest. Aber ist es wirklich so? Und fühlen unsere Kinder unsere bedingungslose Liebe auch?

Der Liebestank von Kindern

Der Autor Gary Chapman hat zusammen mit dem Kinderpsychologen Ross Campbell das Buch „Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder – Wie Kinder Liebe ausdrücken und empfinden“ geschrieben. Darin beschreiben sie, dass jedes Kind ein ganz eigenes, individuelles Bedürfnis nach Liebe hat. Jedes Kind spricht sozusagen eine andere Sprache der Liebe und dies gilt es als Eltern herauszufinden. Leider denken Eltern oft, dass die Kinder die Liebessprache der Eltern verstehen (müssen), dies ist aber nicht so. Nur wenn Eltern die Sprache der Kinder erlernen kann deren Liebestank gefüllt werden.

„Erzähle nicht wie sehr du dein Kind liebst, sondern wie sehr es sich geliebt fühlt“

 

Wie zeige ich meinem Kind, dass ich es liebe?

Der Kinderpsychologe Ross Campbell schreibt in seinem Buch „Kinder sind wie ein Spiegel“, dass man seine Kinder vor allem durch vier Verhaltensweisen bedingungslose Elternliebe zeigen kann:

– Augenkontakt
– Körperkontakt
– bewusste Aufmerksamkeit
– Disziplin*

*Auf den Punkt Disziplin möchte ich in diesem Artikel nicht weiter eingehen, da er nicht meinen Vorstellungen von bedingungsloser Elternliebe entspricht.

Augenkontakt

Wie oft schauen wir unseren Kindern wirklich tief in die Augen? Für Kinder ist bewusster Augenkontakt wirklich wichtig um sich „gesehen“ zu fühlen. Bei kleinen Kindern wirkt es oft schon Wunder, wenn man auf Augenhöhe geht während man mit ihnen spricht oder ihnen etwas mitteilen möchte. Die Botschaft kommt beim Kinder ganz anders an wenn man zu ihnen geht und ihnen auf Augenhöhe mit direktem Blick in die Augen etwas mitteilt. Wie oft rufen wir unseren Kindern stattdessen etwas hinterher und wundern uns, dass sie nicht „hören“?

Körperkontakt

Wie oft nehmen wir unsere Kinder in den Arm, streicheln ihnen über die Schulter oder tollen mit ihnen herum? Für Kinder ist Körperkontakt essentiell wichtig um sich geliebt zu fühlen. Dies beginnt mit der Geburt (Stichwort Bonding) und findet seinen Höhepunkt kurz vor der Pubertät. Natürlich lässt es sich ein angehender Teenager schwieriger kuscheln aber mit Körperkontakt ist gar nicht minutenlanges kuscheln gemeint sondern ein „aktives“ Kontakt aufnehmen. Ein Kind fühlt sich besser wahrgenommen wenn man ihm in die Augen schaut (hierbei kann man bei kleinen Kindern auch gut auf die Knie, also auf Augenhöhe gehen) und es anfasst. Und wenn dies nur die Hand auf der Schulter ist während man ihm zuhört oder eine Umarmung mit ein paar lieben Worten zwischendurch.

Bewusste Aufmerksamkeit

Schenkt man seinem Kind bewusste Aufmerksamkeit, schenkt man ihm damit auch das schönste Gefühl des „Geliebtwerdens“. Kinder lieben es wenn die Eltern exklusiv für sie da sind. Und dies nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Denn wie oft sind wir körperlich zwar anwesend aber geistig irgendwo anders? Konzentrierte, bewusste Aufmerksamkeit muss oft gar nicht lange sein. Schon ein gemeinsames Spiel oder ein Gespräch mit voller Aufmerksamkeit füllt den Liebestank deines Kindes.

 

Bedingungslose Elternliebe zeigen

Oft laufen unsere Kinder in unserem Leben einfach so mit. Natürlich muss man den Haushalt und andere Aufgaben erledigen aber man selbst hat es in der Hand seine Prioritäten zu setzen. Kinder, deren Liebestank nicht gefüllt ist, werden im Alltag oft unausstehlich. Sie beschäftigen sich nicht selbst, hängen Mama am Bein, sind unzufrieden und quengelig. Anstatt nun selbst zu meckern und die Situation damit hochzuschaukeln sollte man umdenken. Denn sind wir mal ehrlich: wurde es jemals besser wenn wir unserem trotzenden Kind mit Gegentrotz begegnet sind? Nein.

Die Antwort auf „unerwünschtes“ Verhalten ist immer Liebe

Ich mag das Wort „Gegentrotz“ sehr. Wir Eltern beschweren uns nämlich oft über die Trotzphase unseres Kindes aber merken dabei gar nicht, dass wir ihnen oft genauso trotzig begegnen. Kinder sind wie ein Spiegel. Also lasst uns ihnen liebevoll begegnen um ihren Liebestank zu füllen und unser beider Leben einfacher zu gestalten.

Bedingungslose Elternliebe ist eine bewusste Entscheidung

Ich merke dies bei meiner 2-Jährigen Tochter oft. Schenke ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit und geht ihr Liebestank leer, wird der Alltag mit ihr immer anstrengender. Früher reagierte ich dann oft genervt und die Situation schaukelte sich hoch. Dann habe ich eines Tages ausprobiert ihr mit Liebe anstatt mit Gegentrotz zu begegnen und war selbst erstaunt, dass aus einem weinenden, trotzenden Kleinkind plötzlich wieder ein fröhliches, spielendes Mädchen wurde. Seitdem entscheide ich mich in „brenzligen Situationen“ bewusst für eine liebevolle Reaktion.

Probier es ruhig einmal aus. Umarme und tröste dein Kind wenn es sauer ist anstatt genervt zu reagieren. Du wirst erstaunt sein, wie viel schneller sich dein Kind beruhigt wenn du ihm mit Verständnis begegnest.

Liebevoll reagieren

Ein kleines Beispiel. Ich koche gerade Mittagessen. Meine Tochter wird immer quengeliger und verlangt einen Schokoriegel. Dies möchte ich nicht, weil das Essen gleich fertig ist und sie gesundes Essen zu sich nehmen soll (Dafür übernehme ich auch die Verantwortung). Sie wird sauer und schreit. Anstatt nun genervt zu reagieren begreife ich, dass sie vermutlich schon Hunger hat und vielleicht auch schon müde ist. Ich gehe vor ihr in die Knie, schaue ihr direkt in die Augen, fasse sie an der Schulter an (wenn sie das zulässt) und spreche in ruhigem Ton zu ihr. Ich erkläre, dass ich verstehen kann, dass sie nun sauer ist. Und sie darf auch sauer sein. Alles doof. Ich biete ihr an sie zu trösten, umarme sie und gebe ihr einen Kuss. Schon ist der Frust über den Schokoriegel verschwunden.

Klappt natürlich nicht immer. Vor allem wenn ich selbst leere Akkus habe. Aber für mich ist diese Lösung viel besser als Gegentrotz zu zeigen. Auch wenn es manchmal (oder auch öfter) schwer fällt.

Wer sein Kind bedingungslos lieben will muss an sich arbeiten

Es ist nicht so, dass man sich einmal entscheidet ab jetzt liebevoller und bewusster mit seinem Kind umzugehen und dann läuft es wie geschmiert. Nein. Sein Kind bedingungslos zu lieben und ihm dies auch bewusst zu zeigen ist eine tägliche Entscheidung und bedeutet viel Arbeit. An manchen Tagen wird es besser klappen, an anderen weniger. Dies liegt auch immer etwas an unserem* Liebestank und Energielevel. Rückschläge sind nicht schlimm. Hauptsache man geht den Weg, den man bewusst gewählt hat weiter, selbst wenn es nur „Mini-schritte“ sind.

*unser eigener Liebestank ist essentiell wichtig damit wir liebevoll und auf Augenhöhe mit unseren Kinder kommunizieren können. Weil ich in diesem Beitrag den Fokus aber auf die Kinder lege, werden noch weitere Artikel folgen, in denen ich mich uns Müttern widme. Denn nur wenn WIR glücklich sind, dann sind es auch unsere Kinder <3

 

Alles Liebe,

eure Miriam

 

 


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Kinder sind wie ein Spiegel – von Ross Campbell


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