Heutzutage suchen alle Menschen nach dem Glück und werden dabei gefühlt immer unglücklicher? Warum ist das so? Vielleicht, weil wir alle nach der falschen Art von Glück suchen.

Die Glückssuche

Seit Jahren lese ich Bücher über das Glück oder besser gesagt, Anleitungen zum glücklich sein. Eigentlich müsste ich nach so langer Zeit total „glückserfüllt“ sein und alles durch die rosarote Glücksbrille sehen. Doch warum ist das nicht so und warum scheint es so vielen anderen Menschen genauso zu gehen? Irgendeinen Grund muss es doch geben, dass es massenweise Bücher über das Glück gibt und so viele Menschen diese Ratgeber auch kaufen?

Ist Glück mittlerweile ein Business?

Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Und da es mittlerweile so extrem viele Ratgeber, Coaches und andere Anbieter gibt, die ihren Kunden das Glück regelrecht versprechen, muss die Nachfrage scheinbar riesig sein. Es scheint wie mit dem Thema Abnehmen und Diät zu sein. Gefühlt taucht jede Woche eine neue Diät auf, die noch schnellere und vor allem – langanhaltende – Resultate verspricht. Würde aber auch nur eine einzige Diät wirklich das halten was sie verspricht bestünde kein Bedarf mehr an neuen Varianten.

Abnehmen, Diäten und diverse Sportprogramme sind mittlerweile ein riesengroßes Business. Und so scheint es sich auch mit der Glückssuche zu verhalten.

Was ist Glück überhaupt?

Frägt man Menschen wie sie Glück definieren bekommt man selten eine einheitliche Antwort. Das liegt ganz einfach daran, dass wir alle anders wahrnehmen. Glück ist subjektiv.

Grundlegend kann man behaupten, dass Glück ein positives, angenehmes oder freudiges Gefühl auslöst. Beziehungsweise löst ein bestimmtes Ereignis ein positives, angenehmes oder freudiges Gefühl in einem Menschen aus und dieser empfindet dies als Glück. Oder auch nicht. Wie gesagt, jeder definiert Glück anders und genau deshalb ist es so schwierig eine einheitliche Anleitung zum Thema Glück zu geben.

Warum wir alle nach der falschen Art von Glück suchen bild 1

Die Arten von Glück

Was man tatsächlich genauer definieren kann ist, dass es zwei grobe Arten von Glück gibt. Einmal das materielle Glück und das Lebensglück.

Materielles Glück

Materielles Glück ist an materielle Dinge oder Ereignisse geknüpft. Menschen empfinden Glück wenn sie sich etwas neues kaufen oder etwas geschenkt bekommen. Wenn Sie eine nette Bekanntschaft machen oder ihr Kind das erste Mal „Mama“ sagt. Diese Glücksmomente gehen teils mit sehr intensiven, freudigen Gefühlen einher. Da dieses Glück an Ereignisse oder Gegenstände geknüpft ist, ist es meist von kurzer Dauer. Genau deshalb tappen so viele Menschen in die „ich will mehr davon“-Falle und jagen diesem „falschen“ Glück teils jahrelang hinterher ohne sich wirklich dauerhaft glücklich zu fühlen.

Lebensglück

Das Lebensglück ist im Gegensatz zum materiellen Glück nicht an Gegenstände oder bestimmte Ereignisse geknüpft. Viele Menschen bemerken diese Art von Glück leider schon gar nicht mehr weil es nicht mit intensiven Gefühlen verknüpft ist sondern eher ganz sanft daherkommt. Das Lebensglück ist eine Art innere Zufriedenheit oder Dankbarkeit dem Leben gegenüber. Viele Menschen erleben dieses Glück während einer Meditation oder wenn sie einen Spaziergang durch die Natur machen und sich plötzlich ganz selig fühlen.

Einige Experten gliedern auch noch einmal das Lebensglück in zwei Arten.  Frank Kinslow unterscheidet neben dem materiellem Glück (welches er übrigens gewöhnliches Glück nennt) noch das verfeinerte und das reine Glück.

Das verfeinerte Glück

Das verfeinerte Glück hat laut Kinslow mit Selbstbewusstheit zu tun. Abraham Maslow definiert es als Glücksmomente, Momente der Verzückung, der bedingungslosen Liebe oder tiefer Einsichten in die Natur. In diesen Momenten fühlen wir uns lebendig, autark und erleben ein ehrfürchtiges Staunen vor der Ordnung und Schönheit unserer Welt. Verfeinertes Glück kann man nicht suchen oder hervorrufen. Man erlebt es vielleicht in dem Moment, in dem man sein Neugeborenes zum ersten Mal in den Armen hält, den klaren Sternenhimmel bewundert oder über die Natur staunt.

Das reine Glück

Das reine Glück ist laut Kinslow unvergleichlich und subtil. Jeder Mensch trägt die Fähigkeit es zu fühlen in sich und doch sind die meisten Menschen durch all die Äußerlichkeiten und materiellen Glückserlebnisse abgestumpft für die zarte Natur dieses Gefühls. Es ist mit einer lebensbejahenden Haltung zu vergleichen. Menschen, die es geschafft haben diese Art des Glücks regelmäßig bewusst zu spüren suchen das Glück nicht mehr im Außen weil sie wissen, dass es in ihnen zu finden ist.

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Wir suchen alle nach der falschen Art von Glück

Die Definition des reinen Glücks sagt eigentlich schon alles oder? Das Glück steckt in uns. Wir müssen es nicht im Außen suchen um wahres Glück zu verspüren. Und dennoch ist es wundervoll, dass es so viele Arten von Glück gibt. Das bedeutet, dass es im Leben tausende von Chancen gibt Glück zu empfinden. Wir dürfen uns nur nicht auf eine Art von Glück versteifen und dieses Gefühl ständig herbeirufen wollen.

Glück ist das Leben zu erleben.

Alle Glücksratgeber haben ihr Berechtigungsdasein solange sie Menschen nicht vorgaukeln, dass es nur einen Weg zum Glück gibt. Denn wie wir gelernt haben definiert jeder Mensch anders was er als Glück empfindet.

Das wahre, reine Glück tragen wir alle in uns. Wir müssen nur all die materiellen Ablenkungen und den Lärm um uns herum abschalten. In dieser Stille werden wir vielleicht  eine Antwort finden. In uns.

 


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In seinem neuesten Buch erläutert Frank Kinslow die verschiedenen Arten des Glücks und sagt, dass es zum Glück keine Strategie oder die Hilfe von Glücks-Coaches braucht. Dabei belegt er mit vielen (!) wissenschaftlichen Studien, dass viele Motivationsstrategien und andere Anleitungen zum Glück nicht erfolgsbringend sind. Das Glück steckt in uns und wir müssen nur den Zugang dazu wiederzufinden.

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