Ich tausche mich regelmäßig mit ein paar Mamas über Whatsapp aus. Dieser Austausch ist privater und oft ehrlicher als der über Instagram. Und weil wir hiermit schon beim Thema angekommen wären über das wir Mütter uns in unseren privaten Gruppen gerne unterhalten lege ich gleich los mit der Frage:“Was ist eigentlich los mit uns?“ Wir verwandeln diese tolle Plattform, über die schon einige coole Freundschaften entstanden sind, immer mehr in eine Läster- oder Schleimplattform!

Instagram ist vor allem für Mütter eine tolle Plattform auf der sie sich austauschen können. Aber je tiefer man in diese Welt eintaucht, desto mehr kommt man sich manchmal vor wie in einer Schulklasse pubertierender Teenager. Es werden Grüppchen gebildet und jeder lästert irgendwie über jeden. Meistens geschieht dies auch hinter vorgehaltener Hand oder eben via Whatsapp. Auf Instagram stattdessen wird oftmals eine Schleimspur hinterlassen. Warum sind wir so? Warum fangen wir nicht an konstruktiv zu kommentieren anstatt Screenshots zu machen und darüber in unseren Gruppen zu lästern? Tratschen kann man ja trotzdem, aber es ändert sich etwas, wenn man sich bei Instagram nicht wie ein falsches Schleimmiststück verhält sondern dort auch genauso seine Meinung kundtut wie hinter verschlossener Tür.

Es geht um den respektvollen Austausch

Eine liebe Freundin hat es heute ganz gut auf den Punkt gebracht als sie mir per Sprachnachricht folgendes sagte:“Miri weißt du ich habe einen Mann und ein Kind, ich habe ein Haus und gehe bald wieder arbeiten. Ich habe keine Zeit meine Energie für Mädels zu verschwenden die denken, sie müssten mir  erklären wie die Welt funktioniert oder für jene, die alles toll finden aber offensichtlich kein echtes Interesse haben. Ich teile gern ab und zu etwas Schönes auf Instagram aber wenn man dann entweder nur Kommentare wie „oooh wie süß“ oder „ich würde mein Kind in diesem Alter nicht in eine Schaukel setzen“ bekommt, dann vergeht einem irgendwann die Lust“. Ich kann diese Aussage total nachvollziehen. Natürlich freut man sich über nette Worte in Form von „oh wie süß“ – aber ist das ein Austausch? Genauso wie unnötige Empfehlungen bezüglich irgendwelcher Erziehungsmethoden. Wenn man nur das Eine oder das Andere zurückbekommt und sich keiner mehr Zeit nimmt aktiv am Leben der anderen teilzunehmen – wozu haben wir dann Instagram? Um Selbstgespräche zu führen? (Auch wenn manche das gerne machen, das grundsätzliche Ziel ist es doch eigentlich nicht)

Ich fasse mir mit diesem Beitrag auch ein wenig selbst an die Nase

Oft habe ich selbst keine Zeit um bei jedem, dem ich folge,  längere Sätze zu hinterlassen. Und manchmal möchte ich gerne etwas zu einem schönen Bild schreiben und es fällt mir wirklich nur „oh wie süß“ ein. Das ist auch garnicht schlimm wenn unter dem Bild selbst keine Frage oder ein längerer Text steht, der signalisiert, dass die Verfasserin gerne einen Austausch hätte. Aber oft ist es eben anders gewünscht. In Zukunft werde ich etwas genauer unter das Bild schauen und aufmerksamer sein, denn genau wegen diesem Austausch hat mir Instagram einmal so viel Spaß gemacht! Was mir allerdings noch nie Spaß gemacht hat und was ich persönlich auch überhaupt nicht verstehe ist Mom Bashing. Mom Bashing bedeutet, dass sich Mütter untereinander gerne kritisieren anstatt sich gegenseitig zu supporten! Ich weiß, es ist eine Krankheit. Mütter wollen immer erzählen wie es bei Ihnen läuft und was sie für richtig halten. Das ist auch okay, aber man sollte immer im Hinterkopf haben, dass nicht jeder Mensch es genauso machen muss wie man selbst. Toleranz ist hier das Zauberwort und solange es nicht um Kindswohlgefährdung sondern um eine Eiswaffel handelt, sollte man echt lieber seine Klappe halten als unnötige Kommentare zu hinterlassen.

Drei Dinge sind unwiederbringlich:
Der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
das in Eile gesprochene Wort und
die verpaßte Gelegenheit.

‚Ali ibn Abi-Talib

Denkt nach bevor ihr kommentiert. Für euch sind es vielleicht nur ein paar Tipper ins Handy. Für andere sind eure Worte vielleicht verletzend.

Wer Gutes sät wird Gutes ernten

So wie ich mich als Mensch verhalte auch meinem Umfeld gegenüber, so wird das Umfeld reagieren. Bin ich nett und freundlich, wird man mir auch so entgegen kommen. Bin ich wütend wird eine andere Reaktion kommen. So wie ich mich verhalte so kommt es auf mich zurück.

 

Was ich mit diesem Artikel erreichen möchte

Bitte versteht diesen Artikel nicht falsch. Ich möchte hier niemanden kritisieren. Ich selbst bin auch kein Engel und habe schon den ein oder anderen Screenshot verschickt. Wir Frauen tratschen eben immer gerne und es gibt da auch ein paar Leute, die einem ständig neuen Gesprächsstoff liefern (Insta Entertainment eben!). Ich versuche allerdings immer ehrlich zu sein und wenn ich nichts Nettes zu sagen habe halte ich den Mund und werde nicht zum Schleimmiststück. Und das wünsche ich mir auch von euch. Ehrlichkeit. Wenn ihr etwas gut findet, dann sagt das auch. Und wenn nicht, dann dürft ihr ebenfalls euren Mund aufmachen, denn nur mit konstruktiver Kritik und Menschen, die einen spiegeln, kommt man im Leben weiter. Ich weiß, nicht bei allen Leuten kommt Kritik gut an – aber ich finde es kommt immer darauf an wie man die Kritik verpackt. Und wenn jemand nicht einmal freundliche Kritik verträgt dann passt er ganz einfach nicht in euren Instagram Kreis oder? Ich möchte in meinem Kreis nur Menschen haben die ehrlich und respektvoll miteinander umgehen und die sich gerne miteinander austauschen. Bisher erlebe ich dies auch so und dafür bin ich sehr dankbar. Das Einzige was ich mir manchmal wünsche sind mehr Kritiken zu meinen Texten oder Konversationen unter meinen Bildern. Aber was nicht ist kann ja noch werden, jetzt wisst ihr ja bescheid.

Alles Liebe,

eure Miriam