Was macht die Coronakrise mit unseren Kindern? Wie kann man in unsicheren Zeiten als Mama positiv bleiben und auch den Kindern helfen, einen positiven Fokus zu wahren? Susanne von Happy little souls hat sich darüber ebenfalls Gedanken gemacht und zwei wundervolle Kartensets entwickelt. Eines um den Tag, gemeinsam mit den Kindern, mit positiven Fragen abzuschließen und eines, um den Tag mit einem positiven Fokus zu beginnen. Für meinen Blog hat sie mir einen Gastbeitrag geschrieben, in dem sie uns erzählt wie sie als Mama-Coach mit ihren Kindern das positive Denken in den Alltag integriert und welche Strategien gegen Jammern und negative Gedanken helfen.

Gastbeitrag


Die Zeiten aktuell sind schon wirklich herausfordernd. Mit kleinen oder auch großen Kindern wochenlang zu Hause bleiben zu müssen oder zumindest nicht den gewohnten Aktivitäten nachgehen zu können finde ich mindestens schwierig. Meinen beiden Jungs und besonders meiner Teenie-Tochter fehlen einfach die Kontakte, die Bewegung, das unbeschwerte Miteinander. Noch herausfordernder war es für mich, zwischen Job und Homeschooling die Ruhe zu bewahren. Sicher kannst Du das gut nachvollziehen.

Die Gefahr ist groß, hier in einen Kreislauf von Stress und Jammern zu verfallen. Das ist aber definitiv die schlechteste Idee. Wichtig ist es, immer wieder den Fokus auf das positive zu richten. Auch und vor allem mit den Kindern. Wie kann das gelingen?

Warum ein positiver Fokus hilfreich ist

Ich beschäftige mich seit ein paar Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung und positiver Psychologie. Mir ist einfach bewusst, wie viel unser Denken mit dem zu tun hat, wie unser Leben aussieht. Ganz platt: Wenn wir nur jammern und nörgeln und überall das Schlechte sehen, geht es uns schlecht. Wenn wir bewusst das Positive im Leben sehen, dankbar sind und eher nach Lösungen und Möglichkeiten suchen, ist unsere Grundstimmung eine ganz andere und das Leben ist leichter und viel gelassener.

Als ich das für mich entdeckt und angewendet habe, wurde mir schnell klar, wie großartig das ist. Und dass ich ich es meinen Kindern von klein auf mitgeben möchte. Aber ich wollte es auch nicht mantraartig bei allen Problemchen und Wehwehchen vorbeten. Das bin einfach nicht ich. Also, wie kann das am besten gehen?

Im Alltag lebe ich es vor allem vor. Wenn etwas los ist, was mich z.B. ärgert, versuche ich sehr schnell, das Positive zu sehen und mir auch bewusst zu machen, was mir das jetzt “sagen soll”. Damit ich etwas daraus lerne und es verändern kann. Das teile ich auch offen mit den Kindern.

Möglichkeiten und Lösungen suchen geht auch schon mit Kindern

Und genau so helfe ich ihnen natürlich, bestimmte Situationen anders zu betrachten und den Blick auf die Möglichkeiten und Lösungen zu richten. Ein Beispiel: Als mein Sohn in der Klasse von ein paar Jungs geärgert wurde, war er sehr geknickt. Zunächst stärkten wir alle ihm den Rücken und sein Selbstbewusstsein. Wir sprachen dann darüber, warum die Jungs ihn wohl ärgern und was er dazu beitragen kann, das zu ändern. Er kam da schnell auf gute Ideen.

Als ich ihn am nächsten Tag abholte und fragte, wie es gelaufen ist, kam einfach die Antwort: “Oh, ganz gut. Es sind jetzt alles meine Freunde”. Bei Kindern geht es oft noch einfacher als bei uns. Den Blick auf die Lösungen und das eigene Verhalten lenken, kann ich natürlich aus meiner Arbeit als Mama-Coach auch besonders gut. Lustig ist, dass meine Kinder das inzwischen oft schon für mich machen. Wenn ich gerade doch mal über etwas schimpfe, dann sagen sie “Hey Mama, denk doch mal positiv” 🙂

Hey Mama, denk doch mal positiv!

Positiv denken als Routine im Alltag integrieren

Da mir bewusst war, wie wichtig diese Art des Denkens ist, wollte ich gern ein tägliches Ritual dazu bei uns in der Familie etablieren. Eine Routine, an dem die ganze Familie Spaß hat, das nicht langweilig und zu gewohnt wird. In vielen Familien wird ja abends den Kindern die Frage gestellt: “Was war heute das Beste?”, damit sie mit positiven Gedanken einschlafen. Das ist super, ging mir aber nicht weit genug. Ich wollte es gern noch ausbauen, um es ein bisschen spannender zu machen und vor allem die ganze Familie zu involvieren. Daher dachte ich schnell an ein Kartenset mit verschiedenen Fragen zum Tag. Kartenziehen macht den Kindern bekanntlich ja immer Spaß. Da ich nichts entsprechendes gefunden habe, habe ich selbst eins entwickelt – die Daily Cards*. Möglichkeit und Lösung gesucht und gefunden :-).

Dieses Kartenspiel besteht aus 50 Fragen, zu denen die ganze Familie antworten darf. Es geht um Positives, Erfolge und Spaß (“Welches Problem habe ich heute gelöst und wie?”). Aber auch um Fehler oder negative Erfahrungen und was daraus gelernt werden darf (“Was ist heute nicht so gut gelaufen?”). Auch der Bezug zu anderen Menschen wird thematisiert (“Was war meine schönste Begegnung heute?” oder “Wen habe ich heute zum Lachen gebraucht?”).

Wir ziehen immer eine Karte beim Abendessen und alle beantworten die Frage. Die Kinder fordern das richtig ein und wir Eltern erfahren oft spannende Geschichten. Und die Kinder bekommen mit, dass auch wir Eltern einen Alltag haben.

Das Ende der “Wie war es heute?” – “Gut!” – Frustgesprächen

Dieser Austausch hat durch das Kartenziehen ein spielerisches Element und ist weit entfernt von den durchaus noch üblichen “Wie war es heute?” – “Gut!” – Frustgesprächen. Ich kenne viele Eltern die beklagen, dass die Kinder so wenig erzählen. Mit den “Daily Cards” gibt es jeden Tag mindestens einen Moment, in dem alle im Austausch sind. Schon das hat einen positiven Effekt auf das Familienleben, der uns gerade jetzt sehr gut tut. Übrigens liebt auch meine Teenie-Tochter die Karten und macht gern mit. Und die Kleinen kramen die tollsten Erlebnisse raus, wir haben oft richtig Spaß damit. Das ist wirklich großartig. Und genau das berichten auch andere Familien, die die “Daily Cards” schon nutzen. Und die Karten lenken unbewusst den Fokus auf das Positive oder eben auf die Lösungen und Möglichkeiten.

Positiv in den Tag starten

Nachdem ich wegen der “Daily Cards” so positive Rückmeldungen bekommen habe, war meine nächste Überlegung natürlich, nicht nur den Tag positiv abzuschließen, sondern ihn auch gut zu beginnen. So entwickelte ich noch ein Kartenset. Die Morning Cards* sind 50 positive Sätze, die den Fokus auf etwas Positives für den Tag richten. Wir ziehen eine beim Frühstück. Es sind Sätze wie “Ich gehe mit Offenheit und Neugier durch die Welt” oder auch einfach “Ich genieße”. Ich frage dann immer, für welche Situation am Tag das vielleicht besonders hilfreich oder einfach schön ist, diesen Gedanken im Kopf zu haben. Und ich bin sicher, wenn die Situation kommt, ist dieser Satz noch im Unterbewusstsein und unterstützt. Außerdem ist das Kartenziehen und ein schöner Gedanke in der hektischen Morgenphase einfach auch für einen Moment entspannend.

Welche Strategien noch gegen Jammern und negative Gedanken helfen

Doch es gibt immer wieder Momente, wo ich dann doch auch mal mit Sorgen um die Kinder oder die ganze Welt zu kämpfen habe. Es ist einfach viel gerade. Für diese Situationen habe ich einige Strategien entwickelt. Eine ist auf jeden Fall, das erstmal bewusst anzunehmen, dass es mir nicht so gut geht. Und dann alle Aktivitäten und Stress entsprechend herunterzufahren. Dann gönne ich mir etwas Schönes und vor allem Zeit.

Eine heiße Badewanne bei schöner Musik und Kerzenschein wirkt bei mir immer Wunder. Oder eine Playlist mit ruhiger, aber optimistischer Musik – oder eine, auf die ich richtig abtanzen kann. :-). Seit kurzem habe ich angefangen zu joggen, das ist auch eine Wunderwaffe, schon weil ich dann immer so stolz bin, dass ich wieder losgelaufen bin. Das wichtigste ist aber Dankbarkeit.

Wenn ich mir bewusst mache, was ich alles habe und wie dankbar ich dafür sein kann, relativieren sich die negativen Gedanken sehr schnell. Wie gesagt, wichtig ist, dass ich die Gefühle erstmal annehme, dann aber auch bewusst entscheide, da nicht drin stecken zu bleiben. Es ist einfach eine Entscheidung, positiv zu denken. Wenn wir uns das bewusst machen, schaffen wir es auch in dieser herausfordernden Zeit optimistisch zu bleiben und damit auch ein Vorbild für die Kinder zu sein.

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Susanne Dröber ist Expertin für bewusstes Familienleben. Mit ihren drei Kindern (15,8,7) und ihrem Mann lebt sie in der Nähe von Hamburg. Seit einem Jahr gibt es ihren Podcast “Happy little souls”, in dem sie ihre Erfahrungen mit dem bewussten Familienleben teilt und Interviews dazu führt. Mit ihren Online-Coaching-Programmen unterstützt sie außerdem Mütter dabei, das Leben mit ihren Kindern bewusst zu genießen. Ihr Motto dabei ist: “Lebe die schönste Vision Deiner Familie”.


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