Heute beantwortet der zweite Papa meinen Papa-Fragebogen! Nicht nur Daddy_Cool hat eine grandiose Art zu schreiben, sondern auch Hans-Dieter *, besser bekannt als Handbierzweipunktnull auf Instagram. Es selbst bezeichnet sich allerdings als „Dödels Papa“ und das sagt eigentlich schon alles über ihn und seine Art zu schreiben aus. Witzig, authentisch und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen! Wirklich eine Bereichungen unter den Papabloggern!

 

*Name von der Redaktion geändert


 

Wie heißt du und wie viele Kinder hast du?

Nennt mich doch einfach „Dödels Papa“, damit sind ja im Prinzip auch direkt beide Fragen beantwortet.
Ich gebe schon so viel von unserem Leben preis, dass ich dieses (nicht unbedeutende) Detail dann doch lieber für mich behalte.
Man kann ja nie sicher sein, dass hier nicht auch durchgeknallte Axtmörder nach ihrem nächsten Opfer suchen… oder Kannibalen vielleicht. Für die wäre ich ein gefundenes Fressen #allYouCanEat.
Nehmt´s mir nicht übel, behandelt mich einfach wie einen One-Night-Dad-Stand, also keine Namen.

Wie empfandest du die Schwangerschaft(en) deiner Partnerin?

Auf der einen Seite bleibt festzuhalten, dass so eine Schwangerschaft schon ziemlich lang ist, wirklich lang, unfassbar lang! Quasi „Herr-der-Ringe-Teil-1-10-an-einem-Tag-im-Kino-ansehen-lang“, irgendwann tut einem nur noch alles weh. Gut, das traf zwar hauptsächlich auf die Frau zu, aber man(n) leidet ja bekanntlich mit #isklar. Auf der anderen Seite hat man allerdings so viel zu tun, dass die Zeit nur so an einem vorbei rast. Baby-Erstaustattung beschaffen, Zimmer einrichten und einen passenden Namen aussuchen (hier ist es günstig, dass die Schwangerschaft so lange dauert, ich hab kürzlich etwas zu dem Thema geschrieben). Es ist eine aufregende Zeit gewesen, wir wussten nicht, was auf uns zukommen würde, wir wussten nicht ob alles „gut gehen“ würde, wir wussten nur, dass alles anders würde. Die freudige Nachricht zu verbreiten war toll, den Bauch wachsen zu sehen und zu wissen, dass da ein neues Leben auf uns zu rollt, das war toll.

Toll toll toll also, wäre da nicht eine Sache gewesen: die Nahrungsaufnahme. Wenn man das während der Schwangerschaft überhaupt so nennen kann. Nichts, ich wiederhole, nichts darf eine Schwangere essen, kein Fisch, keine Meeresfrüchte, keine Rohmilchprodukte, kein Kuchen mit nicht durchgebackener Füllung, kein rohes Fleisch! Kein rohes Fleisch!!!! Was ist das nur für 1 Life!? Während der Schwangerschaft lebt man schon in einer traurigen Nahrungsaufnahme-Welt.

Ja, auch als Mann! Man(n) will ja der Frau dann auch nicht die Sachen unter die Nase reiben, die sie selbst nicht essen darf (da war ich Kumpel).

Auch nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass uns der kleine Dödel dann doch, 6 Wochen vor Geburtstermin, einen ziemlichen Schrecken eingejagt und aus Hotel Mama ausgecheckt hat. War ihm wohl nicht mehr komfortabel genug. Whatforever, insgesamt können wir wohl trotzdem mit dem Verlauf (und vor allem mit dem Ergebnis) ziemlich zufrieden sein.

Wie war die Geburt eures Kindes? Welche Rolle hattest du dabei?

Tja also die Geburt war, sagen wir mal, so semi-toll. Machen wir uns nix vor, wir Männer sind im Kreißsaal so überflüssig wie im Hunkemöller um die Ecke, beim BH-Kauf. Einzig und allein die Hand halten und da sein, mehr kann Mann nicht tun. Müsste ich mir jetzt wirklich eine Rolle zuordnen, dann würde ich mich ganz klar als Statist, vielmehr noch als Komparse bezeichnen. Die Frau hat die ganze Arbeit geleistet, da muss Mann auch nicht weiter drum herum reden, sie lag schließlich mehrere Stunden in den Wehen, hat gekämpft, hat gezittert, hat (erstaunlich selten) geschrien, hat alles gegeben, hat mir, hat uns einen Sohn geschenkt. Ich saß währenddessen auf einem Stuhl neben ihr und hab die ganze Szenerie mehr oder weniger als Außenstehender begleitet. Wir waren übermüdet, vom Schock der frühen Ankunft durchgeschüttelt und in einem Umfeld, dass uns fremd war. Wir hatten Angst, die Ungewissheit war schon ziemlich aufreibend. Im Verlauf der Geburt waren gefühlt 100 Ärzte/Schwestern/Hebammen im Kreißsaal und wir wollten eigentlich nur zusammen sein, zu dritt, gesund und munter. Irgendwann ist allerdings auch die erste Geburt überstanden und am Ende dieser Achterbahnfahrt, ohne Schienen und Sicherungsgurt, dafür mit einigen Loopings, hält man dann ein neues Leben im Arm. Das ist dann auch der Teil, der so eine Geburt unvergesslich macht. Ich hatte die Ehre die Nabelschnur zu durchtrennen (mit Scheren kann ich umgehen), das war dann auch mein einzig wertvoller Beitrag zur Geburt und ich hab es genossen.

Wie hast du die ersten Wochen als Papa empfunden?

Die ersten Wochen waren toll, gruselig, aufregend, anstrengend und vor allem neu für uns.
Die erste Woche seines Lebens hat der Dödel auf der Kinderintensivstation verbracht, er war ja (wie schon erwähnt) etwas früh dran. Man macht sich in so einer Situation natürlich Gedanken, ob er es schaffen würde und muss darauf vertrauen, dass die Schwestern in der Klinik wissen, was sie tun. Es gab anfangs Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme, was dann dazu führte, dass der Junior eine Magensonde bekam, furchtbar! Ich wünsche das wirklich Niemandem, nach der Geburt sollte man sich eigentlich keine Sorgen um den Nachwuchs machen müssen. Dieses unsägliche, andauernde Gepiepse von irgendwelchen Überwachungsgeräten ist echt kaum zu ertragen, weil man ständig zusammenzuckt und hofft, dass nur ein Kabel nicht richtig angebracht ist, oder etwas verrutscht sei. Bevor ich den geplanten Urlaub zur Geburt genommen habe, war ich noch ca. anderthalb Wochen arbeiten, für mich hieß es also Morgens zur Arbeit, nach Arbeit ins Krankenhaus und dann irgendwann nachhause, ins Bett und am nächsten Morgen dann direkt die Repeat-Taste gedrückt. Eine wirklich stressige Zeit, für alle! Nach den anfänglichen Problemen hat sich der Dödel aber ins Leben gekämpft und durfte nach Hause #Woopwoop.

Die ersten Wochen allein, zu dritt, zuhause waren durch die vorherige, ausführliche Einweisung im Krankenhaus dann schon relativ entspannt, die Hebamme kam eigentlich immer nur zum Quatschen vorbei und wir konnten uns an das neue Familiengefühl, an den neuen Mitbewohner, an den mangelnden Schlaf (es ist kein Mythos, der Mensch braucht nur 3h Schlaf, um zu überleben) und die neuen Tagesabläufe gewöhnen.

Was möchtest du anderen werdenden Vätern / Neu-Papas mit auf den Weg geben?

Ich mochte Eltern, die anderen Eltern irgendwelche Weisheiten mit auf den Weg geben nie besonders, deshalb mach ich´s kurz.

Männer, hört auf eure Frauen #echtjetzt, hört auf euer Bauchgefühl, hört auf euer Herz!

Das ganze Gelaber von Fremden auf dem Spielplatz #kennter (vermeintlich besser[wissend]e Eltern), Tipps in Erziehungsratgebern, in Büchern, in Zeitschriften oder Tipps von euren Eltern, Freunden, Verwandten und Bekannten verwirren euch nur. Kein Kind ist wie euer Kind, keiner hat eine engere Verbindung zu eurem Kind, also lasst euch nicht verunsichern, verrückt machen oder beeinflussen.

Vor allem ungefragte, gut gemeinte Ratschläge solltet ihr nicht so ernst nehmen.
Wenn ihr aber doch mal unsicher seid, dann fragt um Himmels Willen nicht zu viele verschiedene Leute! 5 Personen ergeben meist 8 unterschiedliche Meinungen.

Also, hört auf euer Herz!

Was tust du als Vater nur für dich? Wobei kannst du abschalten?

Vermeintlich zu wenig, nicht weil ich da nicht die nötigen Freiräume eingeräumt bekäme, sondern eher, weil ich es genieße wie es ist. Wenn das Kind schläft hänge ich mit des Dödels Mutter rum, zocke ein bisschen mit ihr, oder diller mit dem Handy. Vielleicht sollte ich mehr mit meinen Kumpels Bier trinken gehen, vielleicht sollte ich öfter mal wieder mit der Kamera durch die Stadt tigern und vielleicht sollte ich mir ne coole Sportart suchen. Im Moment treibt mich aber nichts so wirklich an, mir fehlt das irgendwie gerade nicht. Vielleicht mache ich das alles auch noch, ich bin ja noch ne Weile Vater und bis dahin ist es gut so, wie es ist.

Inwiefern hast du dich verändert seitdem du Vater bist?

Puh, Selbstreflexion, dafür sind Männer ja bekanntlich besonders prädestiniert #nicht!
Ich versuche es trotzdem mal:

Punkt 01: ich habe gefühlt 30kg zugenommen (Schwangerschaftspfunde #verstehtsich)
Punkt 02: meine Prioritäten haben sich doch entscheidend von mir in Richtung Junior verschoben
Punkt 03: ich bin seit 2 Jahren chronisch unausgeschlafen (die Frau ist aber noch wesentlich
schlimmer dran – also Jammern auf hohem Niveau)
Punkt 04: Klamotten kaufe ich jetzt nur noch für´s Kind
Punkt 05: Wenn ich mal nicht Zuhause bin, denke ich drüber nach, ob es dem Dödel gut geht, obwohl
ich weiß, dass sich jemand um ihn kümmert, bei dem ich mir keine Sorgen machen müsste
Punkt 06: ich bin deutlich toleranter gegenüber schreiender Kinder geworden
Punkt 07: ich bin deutlich intoleranter gegenüber klugscheißender Eltern geworden
Punkt 08: ich bin unfassbar geräuschempfindlich geworden, wenn das Kind schläft #psssssst
Punkt 10: ich bin immer noch ich geblieben und trotzdem jemand völlig anderes, jemand mit viel
mehr Verantwortung, jemand mit viel weniger Schlaf, jemand der auch mal genervt ist
von seinem Kind, von seiner Frau, von seinem Job, jemand der plötzlich eine eigene
Familie hat, jemand, der überglücklich ist, wenn ihn sein Sohn anlacht.

Wie sieht ein stinknormaler Mittwoch bei dir aus?

Zufällig ist heute gerade Mittwoch, bisher sah mein Tag wie folgt aus:

5:45 Uhr Wecker klingelt viel zu laut, Frau beschwert sich, da der Wecker viel zu laut klingelt

5:55 Uhr stehe ich auf, obwohl ich so müde bin, dass mir auf Anhieb nicht mal mein Name einfällt

5:56 Uhr ich stehe unter in der Dusche (kurzer Weg vom Schlafzimmer zum Badezimmer)

6:05 Uhr Duschen, Zähneputzen, Haare fönen ( machen Männer mit einem Handtuch) & Eindeodorieren sind erledigt

6:05Uhr bis 6:15Uhr nach erfolgreicher Suche von Hose, T-Shirt, Unterhose, Strümpfen und was man eben sonst noch so braucht, Anziehen.

06:15Uhr bis 6:20Uhr Schlüssel suchen, Geldkarte suchen, Schuhe suchen, Kopfhörer suchen, Handy (das muss ich nicht suchen) nehmen und los

6:30Uhr Ankunft im Büro (+/- 15Min. je nachdem ob ich die Bahn verpasst hab, oder nicht)

15:30Uhr Feierabend (die Zeit dazwischen erspare ich euch, nur so viel: es hat mit Excel-Tabellen zu tun)

Ab hier hat sich in dieser Woche etwas getan, 15:50Uhr war immer Ankunft in der Kinderkrippe, Kind abholen war angesagt. Da der Dödel aber seit dieser Woche in die Kita geht (und die wo anders ist, als die Krippe) weiß ich noch nicht genau, wie das weiter abläuft.

Vermutlich wird aber entweder ein Spielplatz aufgesucht, oder die Bude daheim auf den Kopf gestellt, bis des Dödels Mutter gegen 17:30Uhr nachhause kommt.

18:00Uhr gibt´s Abendessen, danach wird dann noch ein Bisschen gespielt, oder gechillt (Kind glotzt Phineas & Ferb), meistens aber beides
19:00Uhr bis 20:00Uhr (je nach Tagesform) Kind wird ins Bett gebracht
ab Kind im Bett (meine liebste Tageszeit) geht´s meist auf die Couch, GZSZ an (ja, ich steh dazu), mit dem Handy rumklimpern, ne Serie gucken, oder mit der Frau ne Runde zocken.

Furchtbar langweilig, ich weiß, aber Bungee-Jumping, Delfintrainer-Aufbaukurse, Cocktailkirsch-Schnitzwettbewerbe, abendliche Fight-Clubs oder Mittwochs-Partys (da wo immer die Assis hingehen, weil die nicht arbeiten müssen) sucht ihr bei mir/uns leider vergeblich. Eine Enttäuschung #iknow.

Möchtest du weitere Kinder?

Eine ziemlich schwierige Frage! Ja & nein! Manchmal denke ich mir, so eine kleine Schwester für den Dödel, das wär super, manchmal denke ich mir, noch so ein Balg halt ich nicht aus. Man sagt ja nicht um sonst „eins ist zu wenig, zwei sind zu viel“. Eine wirklich schwierige Entscheidung, aber grundsätzlich abgeneigt bin ich, bzw. sind wir nicht.

Wenn du einen Wunsch frei hättest würdest du…?

Ich würde mir unendlich viele Wünsche wünschen! Wäre vermutlich nicht gestattet, da stünde sicher was diesbezüglich im Kleingedrucktem, aber einen versuch wäre es auf jeden Fall wert.
Also falls ich mich festlegen müsste, dann würde ich mir wünschen, dass meine Familie glücklich bis an ihr noch seeeeehr lange entferntes Lebensende wäre #sorry #keinWeltfrieden.

Hätte ich mehrere Wünsche frei, dann stünde der oben genannte Punkt trotzdem ganz oben auf der Liste. Ich wünschte mir zusätzlich, dass es weniger dumme, egoistische Menschen auf dieser Erde gebe; und dass sich jeder um seinen eigenen Mist kümmerte und der Reichtum auf der Erde etwas gleichmäßiger verteilt wäre. Ach und dann würde ich mir noch eine Bier/Kaffee-Flatrate wünschen. Ebenso uneingeschränkten Zugang zu allen Orten der Erde (ich bin einfach ziemlich neugierig), eine neue Friese für Kim Jong Un, eine Möglichkeit zu reisen, ohne einen Haufen Zeit damit zu verschwenden an den Zielort zu gelangen. Dann noch das bequemste Bett aller Zeiten und, das darf natürlich nicht fehlen, unbegrenztes Itunes-Guthaben. Und zu guter letzt, einen Wunsch für jeden Menschen auf der Erde (der natürlich nicht dazu führen dürfte, dass einer meiner Wünsche nicht erfüllt würde #isklar), damit sich vielleicht doch noch jemand den Weltfrieden wünschen kann.

 

 


Vielen Dank für diesen tollen Fragebogen Dödels Dad 😉 

 

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