In den letzten Wochen und Monaten reiht sich eine Katastrophe an die andere. Die Welt brennt gefühlt an allen Ecken und Enden. Viele von uns fühlen sich machtlos und irgendwie auch überfordert mit all dem. Wie können wir mit Katastrophen gut umgehen? Meine Freundin Bellinda hat ihre Gedanken dazu in einen wundervollen Text fließen lassen. Als sie ihn mir gestern Abend geschickt hat, war meine Antwort an sie: „Diesen Text habe ich gebraucht! Und ich denke andere könnten ihn auch brauchen. Darf ich ihn auf meinem Blog als Gastbeitrag veröffentlichen?“

Bellinda stimmte zu und hier ist hier Gastbeitrag zum Thema: Friede beginnt bei mir.


Es ist 22:55 Uhr. Vor einer Minute lag ich noch in unserem Familienbett und habe versucht, einzuschlafen aber die Gedanken, die ich den Tag über hatte, haben sich ganz automatisch zu einem Text geformt und der wollte unbedingt noch raus.

Also sitze ich nun im Dunkeln auf unserem Sofa und schreibe ihn.

Wie können wir mit Katastrophen gut umgehen?

Heute Morgen habe ich zum ersten Mal seit langem wieder Nachrichten gelesen, bzw. habe aktiv nach Informationen zu einer aktuellen Katastrophe gesucht. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, welche das war, denn gerade gibt es auf der Welt viele davon und jeder von uns ist mehr oder weniger von der ein oder anderen schockiert und betroffen.

Ich habe mich gefragt, wie können wir einen Umgang für uns mit Katastrophen finden, denen wir scheinbar machtlos gegenüberstehen?

Was ist, wenn wir gar nicht so machtlos sind, wie wir uns in genau diesem Moment fühlen? Was ist, wenn wir auf künftige Krisen einen Einfluss haben und tatsächlich verhindern können, dass sich derartige Ereignisse immer wieder wiederholen?

Als erstes dürfen wir uns jedes Mal, wenn wir denken „Es ist so schrecklich, was in der Welt passiert!“ Eigenverantwortung übernehmen. Jetzt fragst Du Dich sicherlich: „Spinnt sie jetzt? Wie soll ich für etwas, das auf der anderen Seite der Welt passiert oder für eine Naturkatastrophe Verantwortung übernehmen?“

Natürlich ist es bequemer zu sagen: „Auf diese Dinge habe ich keinen Einfluss!“, denn das schützt Dich davor, an Dir zu arbeiten und vielleicht etwas aufzudecken, was schmerzt und geheilt werden darf. Es verhindert, dass Du etwas findest und Dir eingestehen musst, was Dir nicht gefällt. Radikale Verantwortung zu übernehmen macht keinen Spaß – es ist Arbeit und die dürfen wir alle tun, um diese Welt positiv zu verändern.

Denn wir haben diese Macht – jeder von uns! Indem wir dafür sorgen, dass Friede in uns herrscht. „Frieden beginnt bei mir“ ist ein Satz, den ich bei Laura Seiler gelesen habe und den ich als Whatsapp-Hintergrund habe, denn er ist so wichtig!

Wenn Du im Frieden mit Dir bist, dann wirkt sich das positiv auf Dein Umfeld aus und bringt wiederum andere Menschen dazu, sich mit ihrem eigenen Frieden zu beschäftigen.

„Prima! Das läuft – ich bin total im Frieden mit mir!“ könntest Du jetzt denken und das Thema für Dich abhaken. Ich will Dir jetzt aber ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie Du Krisen und Katastrophen wirklich dafür nutzen kannst, aktiv an Deinem Frieden zu arbeiten, damit dieser Text auch einen praktischen Teil enthält, den Du tatsächlich umsetzen kannst.

Zuerst einmal ist jede/r von uns von unterschiedlichen Geschehnissen unterschiedlich betroffen. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass wir einen persönlichen Bezug dazu haben, dass Traumata angesprochen werden und so weiter.

Dann triggert auch jede/n von uns eine andere Perspektive. Einige regen sich wahnsinnig über die Politik auf, andere bekommen persönlich Angst, dass ihnen so etwas auch passieren könnte und wiederum andere können kaum noch schlafen, weil sie oder ihn die persönlichen Schicksale der Menschen oder Tiere so betroffen machen.

Finde heraus, welche Themen Dich besonders beschäftigen und dann frage Dich, wo in Deinem Leben sie vorkommen und wie Du genau dort einen Unterschied in Deinem eigenen Kosmos machen kannst.

Hier einige Beispiele:

  1. Krieg.
    1. Welchen Groll hege ich gegen jemanden oder mich? Wie kann ich ihn auflösen? Wo ist noch aufgestaute oder alte Wut in mir, die ich nicht rauslasse? Wie kann ich in dieser Situation Frieden finden?
  2. Naturkatastrophen.
    1. Setze ich mich für unsere Umwelt ein? Wie ernähre ich mich? Kann ich heute mit dem Fahrrad statt mit dem Auto fahren? Welche Tierarten kann ich schützen? Möchte ich eine Patenschaft übernehmen?
  3. Soziale Ungleichheit, Rassismus etc.
    1. Welche alten Glaubensmuster, die ich über die Jahre übernommen mir angeeignet habe, finden sich noch in meiner täglichen Sprache? Sage ich Dinge, wie: „Der oder die hat aber auch ganz schön zugelegt!“ oder „Typisch Mann/Frau – immer macht er/sie XY!“ oder „Menschen mit dunkler Hautfarbe, die haben einfach Rhythmus im Blut!“ Wie kann ich wertschätzender sprechen?
    2. Wo in meinem Beruf mache ich mich oder andere aufgrund des Geschlechts (unbewusst) klein? In welchen Situationen mache ich nicht den Mund auf, obwohl es wichtig wäre? Wie kann ich gleichberechtigter denken?

Hast Du schon einmal etwas vom Ripple Effect gehört? Ein Schmetterling flattert mit den Flügeln und auf der anderen Seite der Erde entsteht ein Tornado? Glaubst Du immer noch, dass Du vollkommen machtlos zuschauen musst, wenn eine Katastrophe passiert oder möchtest Du es in Zukunft als Anlass und Erinnerung dafür nehmen, Dich selbst zu reflektieren, mehr Frieden zu schaffen und vor allem dankbar zu sein für jede Minute, die Du in Frieden verbringen darfst?

Friede beginnt bei mir. Friede beginnt bei mir. Friede beginnt bei mir.

Alles Liebe,

Bellinda

Du findest mich auf Instagram @bellinda_baum oder unter bellindabaum.de