Vielleichst hast du schon gehört oder gelesen, dass sich mein Instagram-Profil verändert. In dem Zuge möchte ich jedoch meine liebsten Instagram-Texte nicht einfach löschen und habe hier meine liebsten Texte für dich in einem Beitrag zusammen gefasst.

 

An die Mama die gerade ein Baby geboren hat…

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Liebe Mama, die du gerade dein Baby geboren hast, nun durch Instagram scrollst und von tiefer Traurigkeit erfüllt bist. . .

. . . ich sehe dich!
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Ich sehe deine Enttäuschung darüber, dass die Geburt vielleicht nicht so verlaufen ist wie du es dir gewünscht hast. .
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Ich sehe deine Erschöpfung und die Müdigkeit, weil dein Baby dich vor allem nachts so sehr braucht. .
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Ich sehe deine Verzweiflung, weil dein Baby so viel weint und du nicht weißt warum. .
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Ich fühle deinen Schmerz, körperlich und seelisch. .
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Ich sehe deine Eifersucht auf all die anderen Mamas, die von ihren perfekten Anfängerbabys erzählen, den ruhigen Nächten und der rosa Wochenbettwolke. .
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Ich sehe deine Enttäuschung, Traurigkeit und ja, auch deine Wut darüber, dass du diese rosa Wochenbettwolke nicht hast. .
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Ich sehe deine Zweifel, weil du denkst, bei dir würde etwas falsch laufen. Weil du denkst DU wärst falsch.
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Ich sehe dich! !
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Denn vor ein paar Jahren saß ich an deiner Stelle. Mit Tränen in den so müden Augen, mit Zweifeln im Kopf, mit körperlichen und seelischen Wunden. Und alleine. So unfassbar alleine mit all dem. Wer teilt schon die graue Wolke wenn alle nur rosa sehen wollen? Wenn einen niemand zu verstehen scheint? .
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Liebe Mama, ich sehe dich. Und ich sage dir:
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Du bist nicht allein.
Es scheint nicht deine Zeit zu sein, doch dabei ist sie es mehr als jemals zuvor.
Es ist jetzt Zeit dich zu lieben,
Mehr als zuvor.
Es ist jetzt Zeit, dich zu fühlen.
Mehr als zuvor.
Es ist jetzt Zeit, all die Tränen zu weinen,
die du seit Jahren unterdrückst.
Es ist jetzt Zeit, du zu werden.
Mehr als zuvor.
Es ist Zeit, die zerbrochenen Teile deines Selbst zu ordnen und Stück für Stück neu zusammenzusetzen.
Wende deinen Blick ab von den anderen und hin zu dir.
Alle Frauen, die einen ähnlichen Start hatten wie du jetzt, sind genau daran gewachsen. Über sich hinaus.
Sie haben aus dem Scherbenhaufen wundervolle Kunstwerke erschaffen.
Erschaffe du deines.
Ich sehe dich.
Ich fühle dich.
Ich glaube an dich.
Hinter der grauen Wolke wartet die Sonne.
Deine Sonne.
Du trägst sie schon in dir ☀️
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Narben
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Wir alle tragen Narben.
Manche sichtbar.
Andere tief in unseren Herzen.
Manche sind uns bewusst.
Andere haben wir tief vergraben.
Auch Narben können Schmerzen.
Egal ob sichtbar oder unsichtbar.
Egal ob bewusst oder unbewusst.
Manchmal müssen wir die Narben öffnen.
Uns öffnen.
Die Wunde erneut betrachten.
Den Schmerz fühlen.
Allerdings mit dem Bewusstsein, dass dies nicht der Schmerz der Verletzung ist, sondern der der Heilung.
Dass es vorbei ist.
Loslassen.
All der Schmutz, der sich die Jahre über in der Wunde angesammelt hat, der sie unter der Narbe nie hat heilen lassen, der darf nun weggespült werden.
Abfließen.
Mit einem neuen Bewusstsein, mit Vergebung und Selbstermächtigung desinfiziert werden.
Dann wird sie sich verändern, die Wunde, wird ein anderes Bild von sich offenbaren, weil sie endlich befreit wurde von all dem was sie nicht heil werden hat lassen. Nun kann sie heilen.
Und wir können sie liebevoll verschließen.
Annehmen.
Mit dem Wissen, dass sie unter der nun frischen Narbe heilen wird.
Und dann können wir, wie es meine liebe Freundin @tatiana.hafez einmal so schön gesagt hat, auch die so oft unterschätzte Narbenpflege betreiben.
Man muss nämlich nicht jede Wunde öffnen. Erst recht nicht immer wieder.
Manchmal schmerzt nicht die Wunde, sondern die Narbe selbst. Weil wir uns nicht gut um sie gekümmert haben. Weil wir sie vergessen wollten. Aber Narben, um die man sich nicht kümmert, verhärten.
Verhärtete Narben können nicht weich und flexibel mitgehen wenn wir oder das Leben sich verändern.
Schenk deinen Narben Beachtung.
Betrachte sie.
Fühl was du brauchst.
Wundheilung.
Narbenpflege.
Und dann schau dich an, mit all deinen wunderschönen Narben, die zu dir gehören, die deine Geschichte schreiben 💛
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Worüber als Mama kaum gesprochen wird…
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Ich habe das Gefühl, dass über einen wichtigen Teil des Mama werdens zu wenig gesprochen wird!
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Die Schwangerschaft wird nahezu ausgeschlachtet. Wöchentliche Bauch Updates, Frauenarzt Besuche, Shopping Ausbeuten und die perfekt abgestimmte Kinderzimmer Einrichtung werden fröhlich mit der Welt geteilt. .
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Über die Geburt selbst wird dann weniger geredet. Oft lief sie nicht wie gewünscht, Trauer und Scham begleiten die Mama, werden aber (auch zum Selbstschutz) schnell unter dem Deckmantel „Hauptsache gesund“ versteckt. Zudem sind Geburtsberichte dann ja doch irgendwie zu intim. ..Was gänzlich unter den Tisch gekehrt wird ist das Wochenbett. Kaum jemand redet über Geburtsverletzungen, Hämorrhoiden, Nachwehen, einen holprigen Stillstart und die Tage, an denen neben Wochenfluss und der Milch, auch die Tränen fließen. ..Will das denn überhaupt jemand sehen? Darf man darüber so ehrlich reden? ..Fakt ist: das Wochenbett ist die eigentliche Transformation zur Mutter. Und die Begegnung mit unserem Leben als Mama ist für jede Frau so einzigartig, so individuell wie sie selbst und auch ihr Kind es ist. Gepaart mit den individuellen Lebensumständen, dem Partner, Geschwisterkindern und der fast gläsernen Hülle einer Frau, sind die ersten Wochen als Mama so intensiv, so pur, dass wir viel mehr darüber sprechen sollten. ..Meine persönliche Begegnung mit meinem Mamaleben war so intensiv, dass ich beschloss darüber zu schreiben. So entstand Ende 2016 mein Blog. ..In dem ich über all das schrieb, begann meine Reise zu mir selbst. Und auch deine Reise kann hier beginnen. Im Wochenbett. Egal ob du gerade im Wochenbett bist, es dir noch bevorsteht oder sogar schon ein paar Jahre zurückliegt, die Art und Weise wie du deinem Leben als Mama begegnet bist und immer noch begegnest, ist die Landkarte zu dir selbst 💛.How I met my Momlife.Wie bist du deinem Leben als Mama begegnet?

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Das Wunder der weiblichen Urkraft

Ich glaube beim Gebären eines Kindes geht es einerseits um das Loslassen, dem völligen „sich hingeben“ und andererseits um ein „sich erinnern“.

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Wenn ich mich erinnere, dass mein Körper dafür geschaffen ist ein Kind in sich heranreifen zu lassen und zu gebären, kann ich anfangen ihm zu vertrauen und ihn dafür bewundern. .
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Wenn ich mir darüber bewusst bin, dass meine Gebärmutter ein Muskel ist, denn ich nicht bewusst steuern kann, dann kann ich mich zurückziehen und ihr Platz machen.
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Wenn ich den Schmerz nicht als Schmerz sehe, sondern als „das“ Wunder der weiblichen Urkraft, wenn ich den Prozess nicht schnellstmöglichst beendet haben will, sondern eintauche in das JETZT, in den Prozess, in dieses Wunder, dann kann ich vielleicht die Magie des Ganzen fühlen anstatt den Schmerz. . .
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Wenn ich das männliche Prinzip (kontrollierend, denkend, kämpfend) bewusst loslasse und mich dem Weiblichen hingebe (zyklisch, fließend, intuitiv), dann kann ich mich auf allen Ebenen für das öffnen, was in unserer Welt immer mehr verlorenen gegangen ist. .
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Wir Frauen haben vergessen unserem Körper zu vertrauen. Früh haben wir begonnen ihn zu be- und verurteilen. Wir wollen bestimmten Schönheitsidealen entsprechen, lehnen unsere ureigenen Körperformen ab und fangen an unsere Körper zu kontrollieren. .
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Kontrolle ist und besser bekannt als das Los- und Zulassen. Wen wundert es also, dass viele Frauen sich während der Schwangerschaft fremd in ihrem Körper fühlen und auch die Geburt kontrollieren wollen? Und wenn sie es selbst nicht mehr kontrollieren können, geben sie die Kontrolle ab, an Menschen die helfen wollen, aber eben nicht FÜR sie gebären können.
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Das Wort Kontrolle sollte während Schwangerschaft und Geburt aus unseren Köpfen verschwinden. Stattdessen sollten wir uns über die Macht unseres Unterbewusstseins, unserer Prägungen, Glaubenssätze, Ängste und tief vergrabenen Wunden bewusst werden. Denn all das beeinflusst eben nicht nur unsere Schwangerschaft und die Geburt, sondern auch unsere Mutterschaft, den Umgang mit unseren Kindern, anderen Menschen und uns selbst.
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Deine Miri