Heute erzählt uns Evelyn was sie im ersten Jahr als Mama gelernt hat. Evelyn wohnt mit ihrer kleinen Tochter Naia und ihrem Mann auf Mallorca. Auf Instagram findet ihr sie hier.

1. Stop
Die Geburt war ein Katzensprung. Nachwehen hatte ich keine. Schmerzen auch nicht. Gut, zu Beginn ein paar Schwierigkeiten durch den Milcheinschuss oder eher gesagt Überschuss (ich habe mich gefühlt wie eine Kuh). Und somit dachte ich/wir, wir könnten unser hektisches Leben mit Baustelle und 1.000 Erledigungen am Tag einfach weiterführen. Doch nein! Dieses kleine Wesen hat uns ganz genau zu spüren gegeben, dass wir jetzt erstmal 10 Gänge runterschalten müssen. Pause. Stop. Weder Ikea, noch der Baumarkt, noch die Tapeten, die Fenster, der Garten… nichts konnte erledigt werden. Nur kuscheln, essen, schlafen (zusammen), spielen und wieder von vorne. Es war ein Schock für mich. Uns. Aber mittlerweile denke ich, dass es das Beste war, was uns hätte passieren können. Wir waren so in unser Bauprojekt vertieft, dass wir bereits die Schwangerschaft nicht wirklich “erlebt” haben. Somit hatten wir diese Bremse dringend nötig.

2. Die Löwin in mir
Ja, ich besitze sie. Tief in mir. Eine Löwin, die sich jedoch niemals traut herauszukommen. Innerlich bin ich vor allem in den ersten Wochen fast geplatzt vor Sorge und Drang meine kleine Maus zu beschützen. Jedes Mal, als sie mir aus dem Arm genommen wurde (natürlich nicht bei jeder Person), hatte ich ein unglaubliches Unwohlsein im Magen. Im ganzen Körper. Unglaublich. Ich hätte es mir niemals zuvor vorgestellt. Leider war und bin ich jedoch zu feige, um es auszusprechen (Ja ich arbeite daran) und habe irgendwann schnell gelernt ausreden wie “sie hat Hunger”, “Ich glaube ihre Windel ist voll”, usw. #shameonme .

3. Schlafen, essen, Windeln und wieder von vorne
Schlafen? Nee, nicht wirklich. Naia hat uns klar und deutlich gezeigt, dass nicht alle Babys nur schlafen. Ich war ja wirklich der Überzeugung, dass alle Babys doch sehr viel Zeit mit Schlafen verbringen. Unsere Maus fand das aber viel zu langweilig und ohne Mama ging es schon mal gar nicht. Somit war ich gefühlte 12 Monate Schwanger, 9 mit Baby im Bauch und mindestens 3 mit Baby vor dem Bauch. Dank fast 40 ºC im Sommer war es für ein Tragetuch einfach viel zu heiß, was die Sache nicht wirklich vereinfacht hat!

4. Hormonchaos
Hoch 10! OMG, mein armer Mann. Die ersten zwei Wochen waren wie eine Achterbahn. Die Schwangerschaft war dagegen gar nichts. Wie kann Frau nur von einer Sekunde auf die andere von Freudentränen in Verzweiflungs…keine Ahnung was Tränen wechseln?

5. Spanier und ihre spanische Kultur
“Nein, ich weiß nicht, ob meine zwei Wochen alte Tochter gerne fernsieht und werde es in den nächsten Monaten auch sicherlich nicht feststellen.”
“Nein, das Lammfell ist nicht zu heiß für sie. Es hat sogar einen Kühleffekt (weitere Erklärungen habe ich mir nach dem 3. Mal jedoch erspart).” … Ja, ich habe mal wieder einmal gemerkt, dass ich in vielen Aspekten doch sehr Deutsch-Polnisch bin und auch noch nach 10 Jahren in Spanien nicht wirklich wie die Spanier denke.

6. Babys lieben Autofahren
Nicht. In unserem Fall traf auch dies nicht zu. Es war jedes Mal eine absolute Katastrophe. Somit habe ich angefangen überall hinzulaufen. Auch das war bei 40 ºC nicht immer schön, aber hey… so blieb ich wenigstens fit.

7. Feuchttücher
Nicht alles was die Industrie uns verkauft, ist auch wirklich notwendig. Feuchttücher, Wundcremes, Babycremes, etc… Ich bin in der Hinsicht wirklich froh, nicht viel gekauft zu haben. Ich hatte so viele Proben erhalten und wollte erstmal testen. Letztendlich brauche ich nur drei von den etlichen Proben.

8. Mamaliebe
Ein Gefühl, dem keine Worte gerecht werden. Ein so starkes und inneres Gefühl der Liebe, das es manchmal sogar schon wehtut (ich weiß – sehr klischeehaft, aber sooo wahr). Ich wusste, ich würde es lieben Mama zu sein. Ich wusste auch, ich würde mein Baby über alles lieben. Aber so stark. So tief. Und so unendlich. Das war mir nicht bewusst.

9. Veränderungen
Nicht nur unser Leben hat sich verändert. Nein auch wir als Person. Ich habe ganz neue Seiten an mir entdeckt. Nicht nur starke Gefühle. Nein, auch den Drang eine bessere Person zu sein. Ein gutes Vorbild. Alles etwas ruhiger anzugehen. Den Moment zu genießen. Jeden Tag lerne ich was Neues dazu. Jeden Tag sehe ich Dinge, die vorher so unscheinbar waren. Es sind die kleinen Dinge im Leben. Niemals war mir das so klar, wie heute, als Mama.

10. Wunder
Es gibt sie wirklich. Denn eine Geburt. Die Entwicklung eines Babys. Der Körper der Frau. All dies kam mir plötzlich so unglaublich vor. Wahnsinn was der Körper einer Mama leistet. Er setzt uns Signale, die uns vor allem in der Anfangs – und Kennenlernphase leiten. Signale, die uns helfen das Baby zu behüten.

 


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